Heizung & Kühlung

Im Sommer zu heiß, im Winter zu kalt. Wir leben in Breitengraden, die fast alle von uns zwangsläufig zum Heizen und Kühlen unserer Arbeitsräume zwingen. Denn wer tippt schon gern mit kalten Fingern oder ist im Sommer so durchgeschwitzt, dass zwar die Tropfen auf der Stirn, nicht aber mehr die Gedanken fließen. Mit diesen Möglichkeiten lässt sich ein angenehmes Raumklima schaffen und gleichzeitig die Klimabilanz schonen.

 

 

  • Adiabatische Kühlung: Bei der adiabatischen Kühlung sinkt die Raumtemperatur durch den physikalischen Prozess der Verdunstung. Zunächst wird Luft gefiltert und befeuchtet. Durch die anschließende Verdunstung wird Energie in Form von Wärme aus der Luft aufgenommen. Dies führt zu einer Abkühlung der Luft. Diese gekühlte Luft wird dann in die jeweiligen Räume geleitet. Ein solches Kühlsystem verbraucht im Vergleich zu herkömmlichen Klimaanlagen weniger elektrische Energie – im Idealfall natürlich Ökostrom -, da der Hauptkühlprozess auf der Verdunstung von Wasser basiert. Außerdem ist Wasser als Kältemittel umweltfreundlich und nicht ozonschädigend.
  • Wärmerückgewinnung: Mach dir die Abwärme von Heizsystemen zunutze, um damit andere Bereiche des Gebäudes zu beheizen. Über Wärmetauscher lässt sich die gewonnene Wärme in das Heizsystem einspeisen.
  • Energieeffiziente Heizsysteme: Ein Blockheizkraftwerk erzeugt gleichzeitig Wärme und Strom. Die Abwärme, die bei der Stromerzeugung entsteht, kann zur Beheizung des Gebäudes verwendet werden. Solche Kraftwerke sind besonders effizient, wenn der Wärmebedarf des Gebäudes hoch ist. Auch Wärmepumpen oder Solarthermie können den Energieverbrauch erheblich reduzieren.
  • Selbstlernende Thermostate nutzen fortschrittliche Algorithmen und Temperatursensoren, um das Nutzerverhalten im Laufe der Zeit zu analysieren. Basierend auf diesen Daten erstellen sie automatisch optimierte Zeitpläne für die Temperaturregelung, wodurch Energieeffizienz und Komfort maximiert werden. Einige Modelle integrieren auch Wettervorhersagen, um vorausschauend zu handeln und die Raumtemperatur effektiv zu steuern.
  • Passiv-Haus: Wenn dein Medienunternehmen neu baut oder renoviert, bringt ein Passivhaus-Design große ökologische Vorteile. Die Verwendung von innovativen und nachhaltigen Baumaterialien mit verbesserten Wärmedämmeigenschaften ist dabei ein wesentlicher Punkt. Zu diesen Baustoffen zählen die Aerogel-Isolierung, Hanf- oder Flachs-Dämmstoffe, Korkisolierung, Lehm- und Kalkputz, und recycelte Dämmstoffe (Papier, Jeans, Glas). Außerdem gibt es bereits Solarmodule mit integrierter Dämmung
  • Dach- und Fassadenbegrünung: Die Begrünung von Fassaden und Dächern wirkt als zusätzliche Wärmedämmschicht. Pflanzen und Substrate fungieren als Isolationsmaterial und helfen, den Wärmeverlust im Winter zu minimieren und im Sommer die Hitze von außen abzuhalten. Außerdem verbessern Gründächer und Fassadenbegrünungen die Luftqualität, wirken als Schallschutz, fördern die Biodiversität und können Regenwasser zurückhalten und es zeitverzögert in die Kanalisation abgeben. Dies kann die Gefahr von Überflutungen bei Starkregen reduzieren.
  • Zonierung: Meist es dies längst Bestandteil von energieeffizienten Heiz- und Kühlsystemen, es lässt sich aber auch manuell einrichten. Der Grundgedanken ist simpel: Korridore oder Büroräume werden, je nach Nutzunghäufigkeit, in bestimmte Zonen eingeteilt und entsprechend geheizt oder gekühlt. So können ungenutzte oder weniger frequentierte Korridore als Zonen definiert werden, in denen die Heizung oder Kühlung auf ein Minimum reduziert wird, um den Energieverbrauch zu optimieren.

 

In der Praxis

Die taz nutzt in ihrem Berliner Redaktionsgebäude seit 2007 ein adiabatisches Kühlsystem.

Bei den Landesrundfunkanstalten der ARD wird die Nutzung der Abwärme aus den Geräteräumen zur Gebäudeheizung beziehungsweise Anlagenkühlung durch den Einsatz von Wärmepumpen kontinuierlich ausgebaut. Für die Kälteerzeugung kommen energieeffiziente Kältemaschinen zum Einsatz.

Die Gebäude des Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) am Standort Berlin werden seit 2018 durch ein hauseigenes Blockheizkraftwerk mit Strom und Wärme versorgt.

Der VRM ist es durch einen interdisziplinären Entwurf (Architektur, Schall- und Lüftungsgutachten) für die aus Lärmschutzgründen geschlossene Versandstraße bei ihrem Druckgebäude in Rüsselsheim gelungen, eine natürliche Lüftung und Kühlung über optimierte Luftdurchlässe an den Lichtbändern ohne Energie- und Anlagenaufwand zu realisieren.

Das Druckgebäude von Oeding Print wurde mit dem Green-Blue-Energy-Factory Award der Europäischen Union ausgezeichnet. Es verfügt über eien Photovoltaik-Anlage, ein Blockheizkraftwerk, Thermische Speicher, Adsorptionskälte-Maschinen sowie ein System zur Abwärmenutzung.

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Essbare Verpackungen, regionale Produkte und ein Zero-Waste-Tag pro Woche. In der Küche Energie und Emissionen zu sparen, ist nicht kompliziert und ganz unverschämt lecker sein.
Est alias.