Emissionsarmer Workflow

Mitarbeitende von Medienunternehmen spielen eine entscheidende Rolle, nicht nur über Lösungen in der Klimakrise zu berichten, sondern auch aktiv dazu beizutragen, ihre eigenen Emissionen in der alltäglichen Arbeit zu minimieren. Mit Blick auf die gesamte Klimabilanz eines Medienunternehmens ist der Anteil arbeitsbedingter Treibhausgasemissionen von Redaktionen, Kolleg:innen und Freien zwar verhältnismäßig gering. Dennoch ist es unerlässlich, auch diese Potenziale auszuschöpfen, um das Ziel der gesamtgesellschaftlichen Klimastabilität zu erreichen. Ein bewusster Umgang mit Ressourcen kann außerdem zu erheblichen Kostenersparnissen führen. Von der ökologischen zur ökonomischen Nachhaltigkeit.

 

Diese Aspekte können dabei helfen:

 

  • Digitale Redaktionsprozesse: Es klingt wie eine Binsenweisheit, aber je mehr Prozesse digitalisiert werden, desto besser. Und im Idealfall beziehen du und deine Redaktion ihren Strom zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien. Falls du nicht sicher bist, wie hoch der Ökostromanteil in deiner Redaktion ist, sprich deine Vorgesetzten doch einmal freundlich darauf an. Da wir immer mehr digital arbeiten, zählt auch der Aspekt „Green Hosting“ dazu. Nutze Anbieter, die selbst auf erneuerbare Energien setzen und beispielsweise ihre Rechenzentren ausschließlich mit Ökostrom betreiben.
  • Remote-Arbeit und virtuelle Zusammenarbeit: Nutze die inzwischen oft hervorragenden Tools, um remote mit anderen zusammenzuarbeiten, um Zeit und (Pendel)Emissionen einzusparen (mehr zum Thema Mobilität findest du hier). Videokonferenzen und kollaborative Tools sind bei fast allen von uns bereits fest im Arbeitsalltag integriert. Sie ersetzen bei weitem nicht jedes persönliche Gespräch, funktionieren aber in den meisten Fällen hervorragend.
  • Papierverbrauch reduzieren: Eigentlich sollte man es nicht mehr erwähnen müssen, aber wieso eigentlich nicht: Drucke nur dann, wenn es unbedingt erforderlich ist, und nutze recyceltes Papier. Achte außerdem auf einen bewussten Umgang mit Papier, indem beispielsweise beidseitiger Druck zur Standardpraxis wird.
  • Umweltfreundliche und energieeffiziente Büroausstattung: Wenn du kannst, wähle eine nachhaltige Büroausstattung oder sprich deine Arbeitgeberin darauf an. Warum nicht gebrauchte und generalüberholte Geräte und umweltfreundliche Möbel? Recyclingpapier, Stifte aus nachhaltigen Materialien oder ökologische Druckertine? Nutze energieeffiziente Computer, Server und andere technologische Geräte. Schalte Geräte inaktiv oder komplett aus, wenn sie nicht in Gebrauch sind. Recycling-Behälter im Büro und der Verzicht auf Einwegplastik sorgen außerdem für ein besseres Abfallmanagement und schonen die Umwelt.
  • Ökologisch bewusste Beschaffung: Wähle für deine Büro- und Arbeitsmaterialien Lieferanten, die nachhaltige Produkte und Dienstleistungen anbieten.
  • Nachhaltige Hintergrundmusik: Bei der Verwendung von Musik in Videos und Sendungen können Unternehmen auf lizenzierte Musik aus nachhaltigen Quellen setzen. Einige Unternehmen bieten speziell lizenzierte Musik an, die unter umweltschonenen Gesichtspunkten produziert wurde.
  • Bewusstseinsbildung: Das Redaktionsteam kann mit Schulungen und Workshops für einen möglichst emissionsarmen Workflow sensibilisiert werden. Mehr zum Thema Awareness findest du hier.

 

In der Praxis

Damit Mitarbeitende im Berufsalltag nachhaltig agieren können, werden ökologisch nachhaltige Büromaterialen im Bestellkatalog der Landesrundfunkanstalten der ARD besonders gekennzeichnet. Zukünftig soll es für anstaltsübergreifende Beschaffungsvorgänge nachhaltig wirtschaftliche und ökologische Standards geben.

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